Vorbehalte gegenüber Spülkästen
Die größte Schwäche von WCs mit Spülkasten liegt in ihrer Anfälligkeit gegenüber Kalk und Schmutzpartikeln, deren Ansammlung die Dichtungen des Spülsystems beschädigt.
Je nach Wasserqualität können sich Undichtigkeiten bereits einige Monate bzw. sogar Wochen nach Inbetriebnahme des WC bilden. Im Gegensatz zu einer Waschtischarmatur, bei der eine Undichtigkeit sofort entdeckt wird, ist eine Undichtigkeit bei einem WC heimtückisch. Das Rinnsal im WC-Becken ist sehr schwer auszumachen. So gehören WCs mit Spülkasten zu den Entnahmestellen mit der größten Wasserverschwendung: Eine unentdeckte Undichtigkeit kann zu einem Wasserverlust von bis zu 220 m³ pro Jahr, was einem Geldwert von 990 €/Jahr entspricht (Kosten pro m³ Kaltwasser 4,50 €, Quelle: Statistisches Bundesamt).
WCs mit Spülkasten, die mehrere Tage nicht genutzt werden, stellen unter hygienischen Aspekten ein Risiko dar. Bei Raumtemperatur stagnierendes Wasser, in Kombination mit Kalk- und Schmutzablagerungen, begünstigt das Bakterienwachstum. Diese Bakterien können beim Spülvorgang als Aerosole nach außen getragen werden oder sogar in die Trinkwasserinstallation gelangen.
Spülkästen halten der Nutzung in öffentlichen Bereichen meist nicht stand: Der aus Kunststoffteilen bestehende Mechanismus leidet unter der intensiven Beanspruchung und der oft rauen Nutzungsweise.
Der Wartungsaufwand kann, vor allem bei einer großen Anzahl an Nutzungsstellen, hoch sein. Die Behebung einer Undichtigkeit bei einem Unterputz-Spülkasten in einem Installationssystem kann so mehrere 10 Minuten dauern. Die Demontage und der Zugang zum Mechanismus können sich bei diesen Modellen schwierig gestalten. Es ist unmöglich, einen Spülkasten in einem Installationssystem auszutauschen ohne die Wand aufzubrechen.